Dreschflegel Bio-Saatgut
Pflanzenportrait: Radieschen - Raphanus sativus radicula (Autor: Ludwig Watschong)
Herkunft und Eigenschaften
Gelbes Radieschen
Der deutsche Name Radi wird abgeleitet vom römischen Radix (wurzel) und der lateinische Name Raphanus wird abgeleitet vom griechischen raphanos (das leicht wachsende).
Das Radieschen ist zwar mit dem Rettich verwandt, hat sich aber aus anderen Ursprüngen entwickelt. Während der Rettich lange vor Christus in China und dann auch in Griechenland (ca.300 v.Chr.) genutzt wurde, gibt es die ersten Hinweise auf das Radieschen aus dem 16. Jahrhundert. Sie sind wahrscheinlich in der Mittelmeerregion durch Kreuzung mit R.landra oder R. maritima entstanden.
Die Rübchen sind länglich oder rund, haben rote, gelbe, violette oder weiße Haut. Sie bilden etwas weniger Schärfe als Rettich aus und sind um einiges kleiner.
Sorten
Neben 3 roten runden Sorten (Parat, Cherry Bell, Würzburger) bietet Dreschflegel die halbrot-halbweiße runde "Papageno" an, außerdem die traditionelle weiße, längliche Sorte "Eiszapfen", sowie eine Neuzüchtung eines gelben Radieschens und eine violette Selektion aus dem Würzburger Radieschen.
Inhaltsstoffe - Heilwirkung
An Inhaltsstoffen sind vor allem hervorzuheben Vitamin C, Kalium, Eisen sowie die heilkräftigen und aromatischen Senföle. Diese haben antibakterielle Eigenschaften und wirken positiv auf die Schleimhäute im Nasen-Rachen-Raum ein. So helfen sie uns bei Erkältungen. Auch auf Magen-Darm, Leber und Niere wirken diese Stoffe anregend.
Anbau und Züchtung
Da sich die Knöllchen sehr schnell entwickeln (20-30 Tage), kann dieses Gemüse auch in Gegenden angebaut werden, die nur eine sehr kurze Vegetationszeit haben (Skandinavien, Alpenregion). In unseren Breiten werden sie vor allem im Frühjahr und im Herbst angebaut.
Wenn die Blätter durchlöchert sind, weist uns das auf Erdflöhe hin, hier hilft häufiges Hacken. Gemüsefliegen verhindert man durch frühe (März) oder späte (Anfang September) Aussaat.
Radieschen sind Schwachzehrer, d.h. sie wachsen auf fast jedem Boden. Es wird fortlaufend geerntet, die dicksten zuerst. Je nach Sorte werden sie früher oder später "pelzig". Das können wir testen, indem wir die Knolle zwischen 2 Fingern drücken, wenn sie nachgibt ist sie pelzig.
Rettich und Radieschen kreuzen untereinander sowie mit dem hier heimischen Hederich Raphanus raphanistrum. Züchtungsziele sind die Form, die Farbe die Frühzeitigkeit, sowie lange Erntbarkeit und spätes Schießen.
Verzehr
Die beste Verwertung ist auf jeden Fall der Rohverzehr, obwohl die Radieschen in der chinesischen Küche auch gedünstet werden. Wirkstoffe und Aroma können sie aber nur im Rohverzehr entfalten z.B. auf einem kräftigen Butterbrot. Man sollte sie nicht zu stark salzen, da dies das Kalium auswäscht und die Senföle zerstört.
Haltbar sind Radieschen höchstens 2-3-Tage, wenn man die Blätter abdreht und sie in einem feuchtem Tuch in den Kühlschrank gelegt werden.