Dreschflegel Bio-Saatgut
Pflanzenportrait: Grünkohl - Ostfriesische Palme (Autor: Reinhard Lühring)
Hochgelobt und fast verschwunden
Holter Palme
"Im Schatten der "Ostfriesischen Palme" können wir zwar nicht unter südlicher Sonne lustwandeln, aber dafür erfreut uns ihr Grün den ganzen Winter hindurch."
Diese so hochgelobte Grünkohlsorte, die im norddeutschen Raum vor Jahren noch eine große Bedeutung für die Ernährung hatte, ist heute schon fast in Vergessenheit geraten. Die Zweinutzungspflanze, deren alte ostfriesische Bezeichnung "Strunkkohl" lautet, ist im Handel und selbst in Genbanken nicht mehr aufzutreiben.
Ausschließlich alte, traditionell arbeitende GärtnerInnen auf den Dörfern im ostfriesischen Raum erhalten und vermehren, wie mir berichtet wurde, oft seit Generationen dieses alte Kulturgut.
Anbau
Blühende Ostfriesische Palme
Um den Frühlingsanfang herum wird im Freiland vorgezogen, von Mitte Mai bis Anfang Juni werden die kräftigsten Pflanzen dann auf 50 x 50 cm gesetzt; dabei sollte gut mit Kompost gedüngt werden.
Ab September bis in den Winter hinein können die unteren am Strunk wachsenden Blätter Tieren ( z.B. Kaninchen, Hühnern, Schafen oder Pferden) als Ergänzungs- oder Lockfutter angeboten werden.
Mit den kühleren Tagen im Oktober bilden die Pflanzen in der Krone eine feinkrause Rosette, die nach den ersten Frösten süßlicher im Geschmack wird. Durch die unterschiedliche Wuchshöhe von 1-1,8 m wird die Standfestigkeit gesichert.
Die Pflanzen bleiben bis zum Frühjahr im Garten und können nach Bedarf beerntet werden; in warmen Wintern gibt es unter Umständen eine zweite Ernte.
Download Infoblatt (PDF): Ostfriesische Palme