Dreschflegel Bio-Saatgut
Pflanzenportrait: Ringelblume Calendula officinalis L. (Autorin: Jutta Scheurenberg)
Herkunft und Geschichte
Ringelblume
Die ursprünglich aus Südeuropa stammende Ringelblume, auch Butterblume, Goldblume, Ringelrose, Sonnenwende, Totenblume genannt, ist heute in weiten Teilen der Erde als Gartenpflanze heimisch. Wild ist sie nur noch selten anzutreffen. Ringelblumen finden als Zierpflanze, Aromapflanze, als Färbepflanze in der Lebensmittelindustrie und in der Heilkunde ihren Platz
Botanik und Inhaltsstoffe
Die Blüte der Ringelblume ist eine wahre Augenweide. Ringelblumen gehören zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Es handelt sich um eine einjährige Pflanze, die bis zu 50cm hoch werden kann. Die Stängel sind aufrecht und filzig behaart und verästelt. Die Blätter sind ebenfalls behaart, jedoch feiner als die Stängel.
Blütezeit der Ringelblume ist von Juni bis Oktober, die Blüten haben eine Durchmesser von etwa 3- 5cm und sind kräftig leuchtend, gelb bis orange. Die Früchte sind auffällig einwärts gekrümmt und auf der Rückseite quergerieft.
Ringelblumen enthalten wenig ätherisches Öl. Sie enthalten hauptsächlich carotinoide Farbstoffe, Quercetin- und Kämpferolglycoside.
Anbau und Standort
Die Ringelblume kann von März bis April an Ort und Stelle ausgesät werden. Zwischen den Samen in der Reihe sollte man 10 cm Platz lassen, legt man Reihen an, so sollte der Abstand der Reihen ungefähr 30cm betragen. Es empfiehlt sich die verwelkten Blüten herauszuschneiden, damit die Pflanze keine Samen bildet. Es sei denn Sie möchten, dass sich die Ringelblumen von selber aussäen.
Sehr trockene und sehr feuchte Standorte sind zu vermeiden. Ansonsten stellen die Pflanzen nur geringe Ansprüche an den Boden. So wachsen und gedeihen Ringelblumen auch auf Lehm- und Moorböden.
Mitte Juni bis Mitte August, oft auch länger, kann man die Blüten ernten. Dazu bricht man ein- bis zweimal wöchentlich die Blumenköpfe ab, möglichst ohne Stiel.
Verarbeitung der Pflanze
Ob man die Blütenblätter trocknet oder frisch verwendet, hängt von der anschließenden Nutzung ab. Will man sie in der Küche z.B. anstelle von Safran zum Reis färben nutzen, empfiehlt sich eine Trocknung bei ungefähr 80°C und eine lichtgeschützte Verpackung zur Aufbewahrung um die leuchtende Farbe am besten zu erhalten.
Frisch auf den Salat gestreut sind die gelb- orangen Blütenblätter eine würzige Dekoration.
In der Heilkunde finden die getrockneten Blütenblätter Anwendung als Tee, welcher bei Entzündungen von Haut- und Schleimhäuten, Riss-, Brand-, und Quetschwunden positiv wirken soll. Der Tee kann sowohl innerlich als auch äußerlich in Form von Umschlägen, Kompressen und Verbänden angewendet werden.
So wird Ringelblumen- Tee bereitet: 1 bis 2 Teelöffel Blütenblätter mit 250ml kochendem Wasser überbrühen und nach 10 Minuten abseihen.
Ringelblumensalbe soll schlecht heilende Wunden, Gelenk- und Muskelschmerzen, und Nagelbettentzündungen positiv beeinflussen.
Es gibt viele verschiedene Rezepturen für die Herstellung von Ringelblumensalbe, meistens werden die frischen Ringelblumenblätter gequetscht und mit einem Fett erwärmt. Der Wirkstoff setzt sich beim Erwärmen ins Fett ab, welches nach dem Erkalten dann für Einreibungen verwendet werden kann.
Kap-Ringelblume
Verwechslungsgefahr
Vorsicht übrigens: Die Kap-Ringelblume hat nichts mit der Calendula officinalis zu tun. Sie gehört zwar auch zur Familie der Asteraceae, aber sie ist für Mensch und Tier GIFTIG und gehört NICHT in den Salat oder Kosmetik!