Dreschflegel Bio-Saatgut
Pflanzenportrait: Pechnelke (Autor: Friedmunt Sonnemann)
Herkunft
Die Pechnelke (Viscaria vulgaris) ist eine Wildpflanze, die im Mittelmeergebiet, hie und da auch im südlichen und mittleren Teil Deutschlands beheimatet ist.
Ich fand vor vielen Jahren die Ausgangssaat für meine Pechnelken-Kultur in der sogenannten "Bernkasteler Schweiz", etwa 2 km von meinen Anbauflächen entfernt.
Steigerung der Wuchskraft und Immunabwehr
Pechnelke
Seit einigen Jahren gerät die Pechnelke zunehmend ins Interesse der Öffentlichkeit. Schon vor Jahrhunderten beobachtete man im Mittelmeerraum, dass die Pflanzen auf den Äckern kräftiger wurden und mehr Früchte trugen, wenn sie in der Nähe von Pechnelken wuchsen. Mönche im östlichen Mittelmeergebiet gewannen aus den Samen ein Pulver zur Getreidesaat-Behandlung, wodurch die Ernten erheblich verbessert wurden.
Inzwischen ist dieses Phänomen durch das Institut für landwirtschaftliche Botanik der Universität Bonn untersucht worden. Ein aus Samen der Pechnelke gewonnener Extrakt bewirkte bei Versuchspflanzen (z.B. Reis und Pinto-Bohnen) eine deutliche Anregung des Wachstums und vor allem eine markante Steigerung der Immunabwehr.
Verwendung im Hausgarten
Die Herstellung des Extraktes dürfte für den Hausgarten zu aufwendig sein. Doch warum nicht zum alten Volkswissen zurückkehren? Wer bei einer Gartenkultur regelmäßig Probleme mit Pflanzenkrankheiten oder Insektenbefall hat, möge einmal Pechnelken dazwischen aussäen.
Die ausdauernde, ca. 40 cm hohe Blume, die im Frühling mit ihrer leuchtend rostroten Blütenpracht erfreut, ist leicht zu kultivieren und gedeiht auch auf ärmsten Böden, ja selbst in Felsspalten, wo ich sie damals aufgefunden habe.