Dreschflegel Bio-Saatgut
Pflanzenportrait: Kornrade (Autorin: Maren Uhmann)
Herkunft und Eigenschaften
Kornrade
Die Kornrade (Agrostemma githago), auch Ackerrade, Kornnelke oder Kornrose genannt, gehört zur Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Diese Namen, wie auch der botanische Gattungsname Agro-, weisen darauf hin, dass die Pflanze zur Ackerbegleitflora gehört. Der Artname "githago" bedeutet, dass ihr Samen dem Schwarzkümmel ähnlich sieht (gith = griechisch für Schwarzkümmel, -ago = "Ähnlichkeit mit").
Ihr Ursprungsgebiet wird im vorderen Orient vermutet, als Kulturfolger des Menschen fand sie, gemeinsam mit dem Getreideanbau, von dort aus Verbreitung in ganz Europa. Die ansonsten anspruchslose Pflanze benötigt Kälteeinwirkung zum Keimen und vegetationsfreie Stellen, deshalb tritt sie vor allem im Wintergetreide auf.
Die Kornrade hat fünf rosa-violette Blütenblätter und fünf spitz zulaufende Kelchblätter. Die gesamte Pflanze ist filzig-grau behaart und wird bis zu 1 Meter hoch.
Inhaltstoffe
Kornradesamen enthalten ein giftiges Saponin, das nach ihnen benannte "Githagosid". Früher waren die Samen der Kornrade schwer aus dem Getreide zu reinigen, da sie eine ähnliche Dicke und Schwere wie die Getreidekörner aufweisen. Durch den Verzehr von verunreinigtem Getreide kam es immer wieder zu Vergiftungserscheinungen.
Durch die moderne Reinigungstechnik ist dieses Problem heute gelöst. Das hat jedoch auf der anderen Seite - zusammen mit dem hohen Herbizideinsatz in der Landwirtschaft - dazu geführt, dass die Kornrade an ihrem natürlichen Standort praktisch ausgestorben ist. Mittlerweile steht sie auf der "Roten Liste" der stark gefährdeten Arten.
Anbau
Kornrade - Setzling
Im Garten wird die Kornrade vor allem als Zierpflanze angebaut, bei Dreschflegel ist sie auch in der "Feldblumenmischung" zusammen mit Kornblume, Lein, Klatschmohn und Färberkamille erhältlich. Als solche kann sie breitwürfig gesät werden oder auch in Reihen mit ca. 25 cm Abstand. Aussaaten sind im Herbst oder im zeitigen Frühjahr möglich.
Die Kornrade bevorzugt sonnige Standorte und frischen, nährstoffreichen Boden.
In der Literatur wird von einer positiven Wirkung der Kornrade auf andere Pflanzen und den Boden hingewiesen. Ihre Wurzelabscheidungen wirken gegen Rübenzystenälchen, weshalb sie inzwischen als Gründüngungspflanze Verwendung findet. Außerdem soll sie in Mischkultur mit Getreide die Gesundheit und den Ertrag steigern.