Dreschflegel Bio-Saatgut
Pflanzenportrait: Rucola - Rauke (Autor: Gerald Krebs)
Botanik und Inhaltsstoffe
Rauke - Rucolablätter
Mit dem Namen Rauke werden im deutschsprachigen Raum eine ganze Anzahl von Arten verschiedenster Gattungen aus der Familie der Kreuzblütengewächse bezeichnet. Zur Zeit sind im Wesentlichen zwei Arten in Kultur: Die einjährige Salat- oder Ölrauke (Eruca sativa) und der als Wilde Rauke bezeichnete mehrjährige Schmalblättrige Doppelsame (Diplotaxis tenuifolia).
Die genutzten Rosettenblätter beider Arten sind recht ähnlich, wobei die des Doppelsamens feiner geschnitten sind.
Wilde Rauke
Schmalblättrige Doppelsame
Ein recht auffälliges Unterscheidungsmerkmal ist die Blütenfarbe, welche bei der Salatrauke blassgelb, beim Schmalblättrigen Doppelsame kräftig gelb ist.
Die Rauken zeichnen sich durch den typischen scharfen, kresseähnlichen Geschmack der Kreuzblütengewächse aus. Dieser wird im Wesentlichen von Senfölglykosiden, die in den letzten Jahren wieder verstärkt ins Interessen der Pharmakologen gerückt sind, hervorgerufen.
Beide Arten besitzen noch eine nussige Geschmackskomponente. Im Allgemeinen verfügt der Doppelsame über einen intensiveren, herberen Geschmack.
Geschichte und Herkunft
Ölrauke - Rucola-Blüte
Die vom Mittelmeerraum bis Indien beheimatete Salatrauke war bereits bei den Römer*innen eine gebräuchliche Heil- und Würzpflanze. Neben den Blättern wurde auch das aus den Samen gepresste Öl verwendet (Ölrauke). Die Salate galten als Aphrodisiakum. Die Römer*innen brachten diese Art vermutlich auch in unsere Gefilde.
Noch im Mittelalter wurde diese wie auch der einheimische Doppelsame bei uns genutzt. Dann gerieten beide Arten in Deutschland in Vergessenheit. Erst im 2.Drittel des 20. Jahrhunderts kam die Ölrauke aus dem Mittelmeerraum unter ihrem italienischen Namen Rucola in unsere Küchen zurück. Etwas später wurde auch der Doppelsame als Wilde Rauke oder Rucola selvatica wieder in Kultur genommen.
Anbau
Rucola - Wilde Rauke
Rucola kann man bereits im zeitigen Frühjahr (sobald sich der Boden bearbeiten lässt) aussäen. Der Reihenabstand sollte 15 bis 20 cm, der Abstand in der Reihe 2-10 cm betragen. Danach kann man alle 4-6 Wochen Folgesaaten ausbringen (bis August). Saaten ab September sind in der Regel erst im Folgejahr beerntbar.
Die Blätter können auch noch bei Stängelbildung vom Stängel geerntet werden. Leider sind diese Blätter aber viel kleiner als die Rosettenblätter. Die Stängelbildung kann durch Kappen der jungen Stängeltriebe verzögert werden.
Der Doppelsame kann von April bis August gesät werden. Der Reihenabstand sollte auch ca. 20 cm, der Abstand in der Reihe 15 cm betragen. Die Rosettenblätter können über mehrere Jahre geerntet werden.