Dreschflegel Bio-Saatgut
Pflanzenportrait: Fenchel (Autorin: Petra Reisinger)
Herkunft
Knollenfenchel Perfektion
Der wilde Fenchel (Foeniculum vulgare ssp. vulgare var. azoricum) hat seine Heimat im Mittelmeergebiet und auch in Vorder- bis Mittelasien. Vermutlich wurde er bereits 3000 v.Chr. zwischen Euphrat und Tigris genutzt, doch erst für das 1. Jahrhundert n. Chr. gibt es sichere Nachweise, die aus Ägypten stammen. In der Antike wurde die Pflanze bereits als Arzneimittel und Gewürz genutzt. Mit den Römer*innen gelangte der Fenchel über die Alpen in hiesige Regionen.
Die Herkunft unseres heutigen Gemüsefenchels ist wahrscheinlich Italien. Von dort stammen auch die Synonyme Florentinischer oder Bologneser Fenchel. Mit der Verbreitung der italienischen Küche in Mitteleuropa zog das Gemüse schließlich auch in unsere Gärten ein.
Botanik und Inhaltsstoffe
Fenchel gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Gemüse- und Gewürzfenchel (var. dulce) gehören zur gleichen Art und können sich daher kreuzen. Beim Gemüsefenchel bilden die verdickten Blattscheiden die sogenannte Fenchel"knolle", die botanisch eigentlich eine oberirdische Zwiebel darstellt. Beim Gewürzfenchel werden Samen und Blätter zum Würzen von Speisen oder als verdauungsfördernder Tee genutzt.
Knollenfenchel ist reich an Vitamin A und C sowie den Mineralstoffen Kalium, Magnesium und Eisen. Der spezifische Geschmack und Geruch wird von ätherischen Ölen hervorgerufen.
Anbau und Ernte
Knollenfenchel Florentiner
Besonders die alten Fenchelsorten, beispielsweise "Di Firenze" neigen dazu, schnell zu schießen. Daher ist es sinnvoll, diese als Nachkultur ab Juni bis Mitte Juli in ein mit Kompost vorgedüngtes Beet zu säen (Voranzucht ist ebenfalls möglich). Neuere Sorten eignen sich jedoch auch für den Frühjahrsanbau. Genannt seien hier der Knollenfenchel "Fino" oder "Mammouth", die auch im Dreschflegelsortiment angeboten werden.
Empfehlenswert für den Reihenabstand sind ca. 40 cm und für den Abstand in der Reihe ca. 20 cm. Als mediterrane Pflanze liebt der Fenchel sonnige Standorte. Leichte Anhäuflung der Knollen sowie ausreichend Feuchtigkeit fördern das Wachstum.
Ab Oktober bis Ende November kann mit der Knollenernte (samt Wurzeln) begonnen werden. Fenchel verträgt leichte Nachtfröste, aber ab Herbst lohnt sich eine dünne Laubschicht, um ihn vor Kälte zu schützen. Wenn es wirklich kalt wird, sollten die Knollen in Sandeinschlägen im Keller oder Frühbeet eingelagert werden.
Verwendung
Fenchel ist ein süß schmeckendes Gemüse, das gut an süße Salate passt. Hier lässt es sich gut kombinieren mit beispielsweise Trauben und Käsestücken oder auch mit Möhren, Äpfeln und feingeschnittenem Lauch. In gedünsteter Form passt Fenchel gut zu Möhre mit einer Orangensoße. Großgeschnittene Stücke schmecken delikat, wenn sie in einer Tomatensauce mit Käse überbacken im Ofen zubereitet werden.