Dreschflegel Bio-Saatgut
Pflanzenportrait: Es muss nicht immer spinacia sein... (Autorin: Maren Uhmann)
Herkunft

Roter Meier
Spinat kennt jede*r, seit seiner Einführung nach Mitteleuropa im 16. Jahrhundert entwickelte er sich schnell zum beliebten Gemüse. So schreibt Hieronymus Bock in seinem "Kreuter Buch" (Straßburg 1561): "Bynetsch ...in der kuchen ist... unter allen Kochkreutern (meines Bedünkens) das best und lieblichst."
Leider verdrängte der Spinat viele Blattgemüse, die bis dahin genutzt wurden, wie seine Verwandten aus der Familie der Gänsefußgewächse Gartenmelde, Erdbeerspinat und Guter Heinrich, aber auch andere Arten, wie Roter Meier und Gemüseampfer. Diese haben aber neben der Verwendung als "Spinat" ihre eigenen Vorzüge, weshalb sie hier vorgestellt werden sollen.
Anbau
Diese Pflanzen haben keine besonderen Bedürfnisse an Boden und Klima. Die mehrjährigen Stauden sind frostfest und überwintern als Wurzel. Diese kann man sehr gut als Beetrandpflanzen nutzen. Um zu verhindern, dass die heruntergefallenen Samen im nächsten Frühjahr stark auflaufen, entfernt man rechtzeitig die Samenstände.
Guter Heinrich und Gemüseampfer

Gemüseampfer
Guter Heinrich und Gemüseampfer sind Stauden, die beide schon früh im Jahr austreiben und frisches Grün in der gemüsearmen Zeit liefern. Gemüseampfer bildet üppige Stauden, ist also sehr ertragreich und seine Blätter sind milder als Sauerampfer.
Vom Guten Heinrich sollten nur die jungen Blätter genutzt werden, mit zunehmendem Alter werden sie bitterer und der Oxalsäuregehalt steigt. Wenn er ab Mai in Blüte geht, können auch die jungen Blütenstände gedünstet gegessen werden. Der Gute Heinrich wurde zudem als Heilpflanze in Form von Umschlägen bei Entzündungen verwendet, was ihm seinen Namen eingebracht hat.
Melden und Amaranth

Gelbe Gartenmelde
Gartenmelde, Erdbeer- und Baumspinat sowie Roter Meier zeichnen sich durch ihre leuchtend roten oder violetten Blätter bzw. Beeren und Samenstände aus. Gartenmelde gibt es in unserem Sortiment auch noch in grün, gelb und rot-grün.
Als Nutzpflanze hatte die Gartenmelde die größte Bedeutung, sie wurde von den Römer*innen nach Mitteleuropa eingeführt. Durch ihr schnelles Wachstum liefert sie große Blattmengen, die laufend an den aufstängelnden Pflanzen geerntet werden können. Die jungen zarteren Blätter schmecken auch roh als Salat, die violetten und roten Sorten behalten ihre schöne Farbe auch nach dem Kochen.
Genauso genutzt werden kann der Baumspinat, wegen seiner violett gefärbten Triebspitzen auch Magentaspreen genannt. Diese in Asien heimische Art wird bis zu 2 m hoch.
Der Erdbeerspinat und der Rote Meier haben eigentlich schon immer eher ein Nischendasein in den Hausgärten geführt und wurden vor allem als (kuriose) Zierpflanzen angebaut. Der Erdbeerspinat ist in unserem Sortiment in zwei Arten vertreten, der echte und der kopfige Erdbeerspinat. Beide können ca. 6-8 Wochen nach der Aussaat im Blattrosettenstadium geerntet werden. Lässt man einige Pflanzen stehen, bilden sich die roten, erdbeerähnlichen Beeren, eine essbare Dekoration im Garten oder in der Salatschüssel, allerdings mit wenig Eigengeschmack.
Beim Roten Meier handelt es sich um einen in Südeuropa heimischen Verwandten des Amaranths, der wie die Gartenmelde in römischen Kastellen angebaut wurde und von dort in die mitteleuropäischen Gärten gelangte. Die gesamte Pflanze ist dunkelrot gefärbt. Da sie keine Blattrosette bildet, müssen die Blätter einzeln gezupft werden. Die Samen können reif wie Amaranth verwendet werden.